Wirtschafts-Lab – Ökonomische Bildung an Schulen


›Wir leben in einer Epoche der Transformation.‹ Das betrifft allgegenwärtig die Natur, alle gesellschaftlichen Prozesse und nicht zuletzt uns Menschen. Bei der Schaffung einer zukunftsfähigen Gesellschaft kommt der ökonomischen Bildung eine Schlüsselfunktion zu, denn Wirtschaft ist omnipräsent. Aber wie? Wir brauchen vielfältige Ideen. Ideen, welche die menschliche Entwicklung befruchten und die gegenwärtigen Zukunftsfragen berücksichtigen.

Wie kann man Wirtschaft in Zeiten von Klimawandel für eine Gesellschaft von morgen begreifen und gestalten? Diesen Fragen, auch im Kontext Schule, auf die Spur zu kommen, ist Anliegen der Stiftung Evidenz.

›… Das ist erst der Beginn dieser wohl größten Transformation unserer Lebenswelt seit der Entstehung hierarchischer Ordnungsstrukturen, damals vor etwa zehntausend Jahren. Kein wunder also, dass es nun überall auf der Welt zu Irritationen, Spannungen, Konfrontationen und einem ziemlichen Durcheinander kommt. Das alte Denken ist in den Köpfen der meisten Menschen und den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen noch immer ziemlich fest verankert. Für die auf uns zukommende Welt von Morgen haben wir noch keine neue Orientierung gefunden. Niemand weiß so recht, wie und vor allem in welche Richtung es weitergehen soll.‹

Gerald Hüther (2020)

Schule als Ort für Bildung eines ›gelingenden Lebens‹ und gesunde Entwicklung – für Mut und Zuversicht, Gesundheit und Lebensfreude. Das sind Voraussetzungen für viele Herausforderungen, die das Leben stellt. Die Stiftung möchte sich für die Entwicklung einer gesunden Ökonomie einsetzen und einen Austausch anregen.

Es gibt zahlreiche Institutionen, die Wirtschaftsmodelle für eine nachhaltige Zukunft und humane Kreisläufe entwerfen und in die Welt bringen. Die Ansätze werden von vielen Menschen geteilt und auf unterschiedliche Weise versucht umzusetzen. Ein großartiger Beitrag!

Was kann das für die Schule bedeuten?

  • alternative Wirtschaftsmodelle kennenlernen

  • Wirtschaft begreifen

  • Projekt-Kooperationen veranlassen

  • Fähigkeiten wie Selbständigkeit, Urteilsvermögen, Kooperation und Verantwortung veranlagen

In diesem Sinne möchte die Stiftung Evidenz Netzwerke und Kooperationen stärken und ein Gespür für ›nachhaltige Wirtschaft‹ anregen. Experten-Treffen, Symposien, Tutorials, Schülerfirmen – whatever – sind Möglichkeiten auf diesem Weg.


Anneka Lohn 2/2021 (Ansprechpartnerin)

Diskussion

›Bildung und Ökonomie der Zukunft – Schule als Werkstatt des Wandels.‹ Eindrücke vom Online-Symposium mit Dr. Stefan Ruf, Dr. Gerald Hüther, Felix Gaudo den (Sozial)Unternehmer*innen Benjamin Hohlmann, Nancy Frehse, Lucas Bauer

ZUR DISKUSSION

Gespräch

Was sind die Kern-Skills von Morgen im Kontext von Wirtschaft, Sozialem und gesellschaftlicher Transformation? Die Stiftungsratsmitglieder Anneka Lohn und Rembert Biemond im Gespräch.

ZUM GESPRÄCH

16 Thesen zur ökonomischen Bildung an Schulen entworfen beim Experten-Treffen 2020

1.  Partizipation aufzeigen & gestalten
2.  (Zusammen)-Leben in Schulen stärken und Zeit für Beziehungsaufbau erhöhen (als eine Grundlage für Wirtschaften)
3.  Selbstwirksamkeit erfahrbar machen und darstellen können
4.  Imagination ausbilden
5.  Unsicheren Boden zulassen und Risikokompetenz stärken
6.  Offene Zielsetzung (für Lehrer*innen) zulassen
7.  Gewalt- und Machtstrukturen verstehen
8.  Reflexionen über Geld anregen
9.  Verbildung stoppen, Intuition fördern
10. Schule ist Werkstatt der Wirklichkeit
11. Originäre Erfahrungen mit der Natur sind imperativ!
12. Arbeit ist eine zentrale, persönlichkeitsbildende Kompetenz
13. Lernen geht am besten durch Lehren
14. Bildung passiert wesentlich außerhalb der Schule (Fach-Herausforderung)
15. Ohne Bröseln (altes System) kein Neubeginn
16. Es braucht plurales und reflexives Wissen (auch im Sinne des Know-How)